Der Serien- und Rekordmeister Bayern München startete mit einem 8:0 über Schalke 04 in die neue Spielzeit, was den höchsten Sieg in einem Bundesligaeröffnungsspiel bedeutete. Nach dem 5. Spieltag blieb das Team um Keeper Manuel Neuer bis zur 17. Runde nie ohne Gegentor, erzielte aber selbst 49 Treffer und somit 16 mehr als das zweittreffsicherste Team, Borussia Dortmund. Ab dem 6. Spieltag wurde der FC Bayern lediglich zweimal von der Spitzenposition verdrängt und lag zum Ende der Hinrunde mit vier Punkten Vorsprung auf RB Leipzig an der Tabellenspitze. Bayern München war am Saisonende mit 13 Punkten und 27 Toren Vorsprung nunmehr zum 9. Mal in Folge Deutscher Meister - ein 10-Jähriges Kind kannte keinen anderen Meister als den FC Bayern München!
RB Leipzig war neben Bayer Leverkusen schärfster Verfolger der Münchner und stand im Verlauf der Hinserie dreimal an der Spitze. Von allen Teilnehmern, die nach den ersten 17 Spielen auf einem Europacuprang standen, hatten die Sachsen die zweitwenigsten Tore erzielt und stellten nach dem Verlust von Nationalstürmer Timo Werner keinen Torschützen oder Scorer in den Top-10-Listen. Dem gegenüber standen die wenigsten Gegentreffer (14), noch vor Bayer Leverkusen mit einem Wert von 17.
Am 32. Spieltag wurde die Meisterschaft zugunsten des FC Bayern München entschieden. Mit dem 3:2-Sieg von Borussia Dortmund gegen RB Leipzig war es den Leipzigern nicht mehr möglich, den 1. Tabellenplatz zu erreichen. Der FC Bayern selbst trat erst später im Abendspiel an und gewann dieses mit 6:0 gegen Borussia Mönchengladbach. Die Münchner hatten sich darüber hinaus gegen Dortmund, Leipzig, Wolfsburg und Leverkusen siegreich durchsetzen können, verloren aber gegen Eintracht Frankfurt sowie Mainz 05 jeweils mit 1:2. Bayerns Stürmer Robert Lewandowski zog darüber hinaus im vorletzten Saisonspiel durch sein 40. Saisontor mit dem bisherigen Rekordhalter Gerd Müller gleich und konnte den Spitzenwert durch einen Treffer im letzten Saisonspiel sogar noch auf 41 Tore erhöhen, um am Ende alleiniger Rekordhalter zu werden. Die offensive Teamleistung war erneut überdurchschnittlich – mit 99 Treffern hatte man 24 mehr als der BVB, der Wert der Vorsaison wurde um ein Tor verfehlt, der eigene Bundesliga-Rekord aus der Saison 1971/72 um zwei Tore.
Die Plätze 2 bis 4 berechtigten wie im Vorjahr zur Teilnahme an der Gruppenphase der UEFA Champions League. RB Leipzig stand bereits nach dem 32. Spieltag als Teilnehmer fest, mit einem 2:2 gegen die roten Bullen sicherte sich der VfL Wolfsburg darüber hinaus am 33. Spieltag nach sechs Jahren wieder die Teilnahme an der Königsklasse. RB kassierte im Gegensatz zur Vorsaison diesmal mit 32 die wenigsten Gegentore und rangierte damit noch vor dem VfL Wolfsburg (37) und Bayer Leverkusen (39). Den vierten Champions-League-Platz hatte lange Eintracht Frankfurt inne; nach einem 2:1 am 27. Spieltag sogar mit sieben Punkten Vorsprung auf die auf Platz 5 weilenden Dortmunder. Dem BVB gelang es jedoch mit einer Serie von sechs Siegen in Folge, die Frankfurter noch von Platz 4 zu verdrängen. Nachdem die Eintracht über ein Unentschieden bei Mainz 05 nicht hinaus kam, erzielte der BVB im „Topspiel“ gegen RB Leipzig am 32. Spieltag in den Schlussminuten den 3:2-Siegtreffer und übernahm damit Platz 4. Der endgültige Einzug der Westfalen in die Champions League wurde am 33. Spieltag mit einem 3:1 in Mainz besiegelt, während Frankfurt tags zuvor sein Spiel beim bereits sicheren Absteiger FC Schalke 04 mit 3:4 verloren hatte, sich aber mit Platz 5 sicher für die Europa League qualifizierte.
In der Rückserie blieb Schalke 04 bis zum 28. Spieltag sieglos. Durch einen Sieg Kölns – zu diesem Zeitpunkt Vorletzter – am 30. Spieltag und eine gleichzeitige Niederlage der Königsblauen war der Relegationsrang bei noch vier ausstehenden Partien bereits rechnerisch nicht mehr erreichbar. So ereilte den Verein nach 30 aufeinanderfolgenden Spielzeiten im Oberhaus der insgesamt vierte Abstieg in die Zweitklassigkeit. Der 1. FSV Mainz 05 profitierte von umfangreichen Wechseln auf der Trainerbank sowie im Management und verlor in der Rückrunde nur drei Spiele, konnte sogar RB Leipzig und Bayern München besiegen und sich allmählich vom Tabellenkeller absetzen. Außer den Rheinhessen mussten vor dem 33. Spieltag noch fünf weitere Vereine – darunter Köln, Werder Bremen und auch Hertha BSC – um den Klassenerhalt bangen. Direkte Aufeinandertreffen gab es in Runde 33 nur noch zwischen Hertha BSC und dem 1. FC Köln sowie zwischen dem FC Augsburg und Bremen. Mainz rettete sich bereits vor seinem Spiel gegen den BVB ebenso wie Hertha und Augsburg, da Köln wie auch Arminia Bielefeld jeweils nur unentschieden spielten und Bremen gegen den FCA verlor. Um den Dreikampf am finalen Spieltag zu entscheiden, mussten sowohl die Arminia (32 Zähler) wie auch der 1. FC Köln (30 Zähler) sowie Werder (31 Zähler) ihre jeweiligen Spiele gewinnen. Köln setzte sich mit 1:0 gegen Schalke durch, wohingegen auch Bielefeld sein Spiel gegen den VfB Stuttgart gewann. Werder musste sich mit 2:4 der Borussia aus Mönchengladbach geschlagen geben und stieg so nach 40-jähriger Ligazugehörigkeit als Vorletzter ab, die Geißböcke mussten dagegen in der Relegation gegen Holstein Kiel antreten. Das Hinspiel gewannen die Kieler noch in der Domstadt mit 1:0, im Rückspiel dominierte der Bundesligist jedoch seinen Gegner und hielt durch ein 5:1 die Klasse.
Auswirkungen von COVID-19 auf den Ligabetrieb
Nach ursprünglicher Planung sollte die Saison am 21. August 2020 eröffnet werden und am 15. Mai 2021 enden. Da der Spielbetrieb der Vorsaison aufgrund der COVID-19-Pandemie zwischen dem 11. März und dem 16. Mai 2020 für mehrere Wochen unterbrochen war und die internationalen Klub-Wettbewerbe derselben Saison erst im August 2020 endeten, wurde ein späterer Saisonbeginn festgesetzt.
Aufgrund dieser Verschiebung passten der DFB und die DFL in Absprache mit der FIFA die Sommertransferperiode (grundsätzlich 1. Juli bis 31. August) an. Das Transferfenster war am 1. Juli (Wechselperiode I.1) und vom 15. Juli bis zum 5. Oktober 2020 (Wechselperiode I.2) geöffnet. Die erste, eintägige Phase war dabei insbesondere für die Registrierung bereits abgeschlossener Verträge mit Beginn zum 1. Juli vorgesehen.
Die Gesundheitsminister der Länder sprachen sich im August 2020 geschlossen dafür aus, bis zum 31. Oktober keine Zuschauer in den Bundesligastadien zuzulassen; damit müssten nach der DFL-Terminansetzung die ersten fünf bis sechs Spieltage weiter mit Geisterspielen stattfinden. Am 15. September 2020, drei Tage vor Eröffnung der neuen Saison, einigten sich die Ministerpräsidenten und Vertreter der Liga auf ein Konzept, das bis Ende Oktober eine Zuschauerzahl von 20 Prozent der Stadionkapazität zulässt. Aufgrund gestiegener Infektionszahlen in München fand das Eröffnungsspiel des FC Bayern jedoch vor leeren Rängen statt.
Letztlich mussten an den ersten sechs Spieltagen 22 von 54 Partien unter Ausschluss der Öffentlichkeit ausgetragen werden, im Schnitt durften bis dahin aber trotzdem lediglich 2.900 Zuschauer in die Stadien. Nach einem Beschluss der Ministerpräsidenten vom 29. Oktober wurde schließlich mindestens für die Spieltage 7 bis 9 ein genereller Ausschluss von Zuschauern angeordnet. Hintergrund war der zunächst nur für November und später mehrfach bis Mitte April verlängerte bundesweit gültige Shutdown, der aber den generellen Spielbetrieb der beiden Bundesligen nicht mit einschloss. Erst für den letzten Spieltag am 22. Mai 2021 wurde für vereinzelte Spiele eine begrenzte Zahl an Zuschauern zugelassen.
Die Vereine der Bundesliga 2020/21:
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