Deutsche Fußball-Klebealben - 1963 bis heute
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Fußball Bundesliga 2012/13

Nach zwei Jahren ohne Titel dominierte in dieser Saison der FC Bayern unter Jupp Heynckes wieder die Bundesliga. Bereits am ersten Spieltag übernahm er mit einem 3:0 gegen den Liganeuling Greuther Fürth die Tabellenführung und behielt diese durchgehend bis zum Saisonende. Acht Siege zu Saisonbeginn bedeuteten einen neuen Rekord; am neunten Spieltag folgte die einzige Saisonniederlage, zu Hause gegen Leverkusen. Ansonsten gab es nur noch zweimal gegen Borussia Dortmund und je einmal gegen den 1. FC Nürnberg und Borussia Mönchengladbach keinen Sieg.

Auch Meister Borussia Dortmund startete unter Jürgen Klopp stark in die Saison, konnte den Bayern aber nie gefährlich werden. Vor allem die erhöhte Zahl von 42 Gegentoren – in der letzten Saison waren es nur 25 – verhinderte eine souveränere Saison, in der es zu einigen unerwarteten Ergebnissen, wie beispielsweise den Niederlagen gegen den Hamburger SV, kam. Am zwanzigsten Spieltag übernahm der BVB Platz zwei und hielt ihn bis Saisonende.
Bayer Leverkusen spielte anfangs eher schwach. Nach dem dreizehnten Platz am vierten Spieltag setzte jedoch eine Verbesserung ein, die schließlich für die gesamte Rückrunde zum Kampf um Platz zwei gegen Dortmund führte. Jedoch kam es bei Niederlagen der Dortmunder auch immer wieder zu Punktverlusten Leverkusens, sodass sie auf dem dritten Platz blieben. Trainiert wurde die Werkself von einem Duo aus Sascha Lewandowski und Sami Hyypiä, der noch keine Trainerlizenz besaß. Stefan Kießling war mit seinen fünfundzwanzig Toren der erste Leverkusener Torschützenkönig seit 1997/98. Er überholte damit auch Ulf Kirstens Vereinsbestmarke von 22 Toren in einer Saison.

Der FC Schalke 04 hatte einen guten Einstand und konnte vom neunten bis zum zwölften Spieltag den zweiten Platz als Bayern-Verfolger belegen. Am 16. Spieltag fiel man zum ersten Mal wieder von den Champions-League-Rängen zurück. Einen Spieltag später wurde Huub Stevens trotz einer unerwartet starken Gruppenphase in der Champions League entlassen, als sich der Verein auf dem siebten Platz befand. Unter Jens Keller rutschte der Verein gar auf Platz zehn ab, ehe er sich wieder stabilisierte. Am Ende hätte man den vierten Rang fast an den SC Freiburg abgeben müssen, konnte ihn jedoch durch einen Sieg im direkten Duell halten.

Als eine der größten Saisonüberraschungen erreichte der SC Freiburg Platz fünf. Die von Christian Streich trainierten Breisgauer belegten vom 21. Spieltag an zum ersten Mal längerfristig einen Europa-League-Platz. Ab dem 28. Spieltag fielen sie von diesem nicht mehr zurück und hätten sich am letzten Spieltag im direkten Duell gegen Schalke 04 sogar einen Platz für die Champions-League-Qualifikation erspielen können. Freiburg verlor aber zu Hause mit 1:2.
Auch Neuaufsteiger Eintracht Frankfurt spielte unter Trainer Armin Veh eine sehr starke Saison: die Eintracht feierte vier Siege am Stück zum Saisonstart und lag vom zweiten bis zum achten Spieltag auf Platz zwei. Danach war man bis zum 26. Spieltag Monate lang auf Champions-League-Kurs, konnte sich nach einer nicht mehr so starken Rückrunde jedoch nur die Qualifikation zur Europa League sichern. Zusammen mit Bayern und Dortmund standen die Frankfurter die gesamte Saison über auf einem Europapokalplatz. Es war die beste Saison der Eintracht seit 1993/94 und das erste Mal seit der Meisterschaft des 1. FC Kaiserslautern in der Saison 1997/98, dass sich ein Aufsteiger direkt für eine Europapokal-Teilnahme qualifiziert.

Der Hamburger SV mit seinem Trainer Thorsten Fink wurde schon vor Saisonbeginn als möglicher Absteiger gehandelt. Die Hanseaten reagierten darauf etwa mit der schon seit Jahren ersehnten Wiederverpflichtung des Niederländers Rafael van der Vaart. Hinzu kam der schon während der letzten Saison verpflichtete lang verletzte Nationaltorhüter René Adler, der von immenser Bedeutung für die Hamburger war und in der Folge auch in die Nationalmannschaft zurückkehrte. Dennoch gab es drei Niederlagen zu Saisonbeginn, was den vorletzten Tabellenplatz bedeutete. Die Wende brachte ein Sieg gegen den Meister Dortmund. Von da an spielte Hamburg stets im Tabellenmittelfeld. Noch am letzten Spieltag hatte man Chancen auf die Europa League, verlor jedoch mit 0:1 gegen Bayer Leverkusen. Beste Platzierung war Platz sechs.

Borussia Mönchengladbach spielte unter Lucien Favre die gesamte Saison über im Mittelfeld der Tabelle und konnte sich nach vielen schweren Jahren als typischer Abstiegskandidat weiter im gesicherten Feld der Bundesliga etablieren. An die Leistungen der Vorsaison, in der man sich noch für die Champions League qualifiziert hatte, konnten die Fohlen aber – auch aufgrund der Abgänge von Roman Neustädter, Marco Reus und Dante – nicht anknüpfen.
Nachdem Hannover 96 in den letzten zwei Jahren die ersten Europapokalspielzeiten der Vereinsgeschichte gespielt hatte, befand man sich in der Hinrunde noch regelmäßig auf den Europa-League-Startplätzen. Vor allem aufgrund des verletzungsbedingten Ausfalls zahlreicher Leistungsträger und der weniger stabilen Defensive – Paradebeispiel ist ein 4:5 gegen Schalke – reichte es für die von Mirko Slomka trainierten Niedersachsen am Ende aber nur für den neunten Platz, der für die dritthöchste Anzahl an Gegentoren sogar erstaunlich hoch ausfiel. Nur Hoffenheim und Werder Bremen hatten noch mehr Gegentore.

Der 1. FC Nürnberg erwischte mit sieben Punkten aus den ersten drei Spielen einen guten Auftakt, rutschte dann aber bis auf Platz fünfzehn ab. Zur Winterpause bestanden keine großen Abstiegssorgen. Dennoch ließ sich Trainer Dieter Hecking vom VfL Wolfsburg abwerben. Unter dem Nachfolgerduo Michael Wiesinger und Armin Reutershahn, der nicht in der Öffentlichkeit auftrat, spielten die Franken eine in weiten Teilen starke Rückrunde, ehe wieder eine schwächere Phase folgte. Am letzten Spieltag verbesserte sich der Club mit einem Heimsieg über Werder Bremen noch um drei Plätze und schloss die Saison so wie im Vorjahr auf dem zehnten Platz ab.

Der VfL Wolfsburg musste unter dem früheren Meistertrainer Felix Magath in der Hinrunde gegen den Abstieg spielen. Als sich der Verein auf dem letzten Platz wiederfand, entließ man Magath, worauf ihm übergangsweise Lorenz-Günther Köstner mit einem leichten Aufschwung folgte. Zur Winterpause wurde Dieter Hecking aus Nürnberg nach Niedersachsen geholt. Unter ihm gab es weiterhin einen Aufwärtstrend.

Der VfB Stuttgart unter Bruno Labbadia verbesserte sich nach einem sehr schwachen Saisonstart deutlich und befand sich die gesamte Rückrunde über im Tabellenmittelfeld. Nach dem sechsten Platz in der Vorsaison und nur zwei Heimsiegen überhaupt enttäuschte er damit jedoch die Anhänger. Als unterlegener Pokalfinalist erreichte der VfB dennoch die dritte Qualifikationsrunde der Europa League.
Der 1. FSV Mainz 05 spielte unter Thomas Tuchel vor allem zur Mitte der Saison sehr stark und hatte dadurch Ambitionen auf die Europapokalteilnahme. Am Ende setzte ein ziemlicher Abwärtstrend ein. Der schlussendliche dreizehnte Tabellenplatz bedeutete die schlechteste Platzierung seit dem vierten Spieltag.

Werder Bremen spielte nach einer guten Hinrunde, in der sich Sieg und Niederlage meist abwechselten und man nah an den Europapokalplätzen war, letztlich eine der schwächsten Spielzeiten der letzten Jahre. Erst am vorletzten Spieltag gelang durch ein Unentschieden gegen Eintracht Frankfurt der Klassenerhalt. Danach wurde der Vertrag mit Trainer Thomas Schaaf nach einer Amtszeit von vierzehn Jahren und fünf Tagen einvernehmlich beendet. Als Interimstrainer folgten ihm Wolfgang Rolff und Matthias Hönerbach. Unter ihnen schloss der Verein die Spielzeit jedoch mit einer Niederlage in Nürnberg ab.

Der FC Augsburg erspielte bis zur Winterpause mit einer sehr defensiven unbeteiligten Spielweise lediglich 9 Punkte und lag punktgleich mit Schlusslicht Fürth auf Platz 17. Noch nie hatte ein Verein mit so wenig Punkten zur Saisonhälfte noch den Klassenerhalt geschafft. Als siebtbeste Rückrundenmannschaft holten die Schwaben unter Markus Weinzierl jedoch mit einem komplett veränderten kreativeren Angriffsspiel 24 Punkte. Ein derartiger Punktgewinn in der Hinrunde hätte sogar zum Europapokal reichen können. Am letzten Spieltag erkämpften sie sich den 15. Platz, den sie ansonsten lediglich einmal nach dem dritten Spieltag innegehabt hatten, und sicherten sich so den direkten Klassenerhalt.

Die TSG 1899 Hoffenheim spielte die schlechteste Saison ihrer Bundesligazeit. Trainer Markus Babbel wurde auf dem Relegationsplatz zunächst interimsmäßig durch Frank Kramer ersetzt. Auf diesen folgte kurz danach der neue Chef-Trainer Marco Kurz. Kurz vor Saisonende wurde auch dieser, ebenso wie Manager Andreas Müller, entlassen und durch Markus Gisdol ersetzt. Vom 23. bis zum 33. Spieltag lag der Verein durchgehend auf dem vorletzten Platz. Am letzten Spieltag gelang mit einem 2:1-Sieg durch zwei Elfmetertore gegen Dortmund noch das Erreichen des 16. Platzes. In den Relegationsspielen gegen den 1. FC Kaiserslautern siegten die Kraichgauer zweimal (3:1 daheim im Hinspiel, 2:1 auswärts im Rückspiel) und konnten so die Klasse halten.

Neuaufsteiger Fortuna Düsseldorf unter Norbert Meier startete mit einem 2:0 gegen Augsburg und belegte nach dem ersten Spieltag Platz zwei. Bemerkenswerterweise kassierte Fortuna Düsseldorf das erste Gegentor der Saison erst am sechsten Spieltag, die erste Saisonniederlage folgte erst am siebten Spieltag. Nachdem die Hinrunde auf Rang 13 mit neun Punkten Vorsprung vor dem Relegationsplatz abgeschlossen wurde, spielte Fortuna Düsseldorf mit neun Punkten die schlechteste Rückrunde aller Mannschaften und blieb zum Saisonende zwölf Spiele lang sieglos. Der vorletzte Platz nach dem letzten Spieltag war das einzige Mal in der Saison, dass sich der Verein auf einem direkten Abstiegsplatz befand.

Die SpVgg Greuther Fürth spielte erstmals in der Bundesliga und damit erstmals seit der Fußball-Oberliga 1962/63 wieder erstklassig. Nach einer 0:3-Niederlage gegen den FC Bayern München wurde am zweiten Spieltag mit dem Sieg in Mainz der elfte Rang als bester Stand der Saison erreicht. Vom 15. Spieltag bis zum Saisonende standen die Franken durchgehend auf dem letzten Platz und stiegen so, obwohl es gegen Ende der Saison sogar unerwarteterweise einen gewissen Aufwärtstrend gab, der nicht mehr half, direkt wieder ab. Aufstiegstrainer Mike Büskens war zwischenzeitlich entlassen worden, und auf Interimstrainer Ludwig Preis folgte Frank Kramer. Fürth beendete als erste Mannschaft der Bundesligageschichte eine Saison ohne Heimsieg. Zu Hause hatten die 'Kleeblätter' nur vier Punkte erspielt und unterbot damit den Minusrekord von Tasmania Berlin, die es in der Saison 1965/66 daheim auf neun Punkte (nach der Drei-Punkte-Regel) gebracht hatte; die zweitschlechteste Heimmannschaft Wolfsburg erspielte ganze 17 Punkte vor eigenem Publikum. Auswärts hingegen schaffte Fürth vier Siege und 17 Punkte, in der Auswärtstabelle ergibt dies Platz elf.

In der Relegation hielt die TSG 1899 Hoffenheim die Klasse gegen den 1. FC Kaiserslautern (3:1, 2:1).

Der FC Bayern München beendete die Saison mit dem Gewinn des ersten 'Triples' der Vereinsgeschichte (Deutscher Meister, DFB-Pokal, Champions-League).


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* Die aufgrund einer DFL-Statuten-Lücke im Vereinswappen selbst verliehenen 3 Meistersterne der (SpVgg) Greuther Fürth

aus den Jahren 1914, 1926 und 1929 werden auf meiner Seite nicht gezeigt. Erstens gelten für die (offiziellen) Meistersterne

ausschließlich Bundesliga-Meisterschaften seit 1963/64, und zweitens mussten für 3 Sterne ander Vereine 10x Meister werden!


Abschlusstabelle:



Torschützen:



Meistermannschaft: