Die Saison 1994/95 endete mit der ersten Meisterschaft von Borussia Dortmund in der Bundesliga. Konkurrent Werder Bremen verlor am letzten Spieltag mit 1:3 beim FC Bayern München, dem zukünftigen Arbeitgeber von Otto Rehhagel und damit auch die Meisterschaft. Kontroverse Diskussionen löste eine als Schwalbe eingestufte Aktion des Dortmunder Spielers Andreas Möller im Spiel gegen den Karlsruher SC aus. Der SC Freiburg mit Neuling Jörg Heinrich landete entgegen vielen Erwartungen auf Platz drei und qualifizierte sich dadurch wie Borussia Mönchengladbach mit Trainer Bernd Krauss und dem Italien-Heimkehrer Stefan Effenberg für den UEFA-Pokal.
Verstärktes Medieninteresse entstand darüber hinaus um eine Finanzkrise von Dynamo Dresden inmitten deren Präsidenten Rolf Jürgen Otto stand sowie die verkürzte Trainerlaufbahn von Jupp Heynckes bei Eintracht Frankfurt, der Anthony Yeboah, Maurizio Gaudino und Jay-Jay Okocha suspendierte. Nur Okocha blieb bei der Eintracht. Die Saison 1994/95 war die letzte mit der alten 2-Punkteregel und mit Bayer 05 Uerdingen als Werksverein.
Mit dem italienischen „Maestro“ Giovanni Trapattoni als Trainer und den Neuzugängen Kahn, Papin und Sutter wollte Bayern München mindestens den Meistertitel verteidigen. Während die Bayern in der Champions League erst im Halbfinale gegen den späteren Sieger Ajax Amsterdam ausschieden, blieben sie in der Bundesliga nur mit Platz 6 hinter vielen Erwartungen zurück. Dank des Pokalsieges Borussia Mönchengladbachs erreichte der Rekordmeister den UEFA-Pokal-Wettbewerb für die Saison 1995/96. Verletzungen von Spielern wie Kahn, Matthäus und Papin gelten als Ursache für das Verfehlen des Ziels in der Liga. Ein einmaliger Fall ereignete sich am 26. Spieltag. Die Münchner gewannen mit 5:2 bei Eintracht Frankfurt, spielten aber ab der 72. Minute nach der Einwechslung von Dietmar Hamann mit vier Amateuren. Da laut DFB-Satzung nur der Einsatz von drei Amateuren erlaubt ist, wurde das Spiel mit 2:0 für Eintracht Frankfurt gewertet.
Beim Heimspiel von Borussia Dortmund am 26. Spieltag gegen den Karlsruher SC bekam Andreas Möller beim Zwischenstand von 0:1 in der 75. Spielminute einen Elfmeter für Borussia Dortmund durch die Vortäuschung eines Foulspiels ('Schwalbe') im Strafraum. Michael Zorc verwandelte den Elfmeter zum 1:1, bevor Matthias Sammer in der 85. Spielminute noch den Siegtreffer zum 2:1 erzielte. Die Sportschau kommentierte im Rückblick, dass Borussia Dortmund das Spiel dank des Elfmeters noch drehte. Dank dieses Sieges und des 1:1 von Verfolger Werder Bremen beim 1. FC Köln am selben Spieltag konnte Borussia Dortmund in der Bundesligatabelle um einen Punkt den zuvor punktgleichen Bremern enteilen. Borussia Dortmunds Meisterschaft in der Saison 1994/95 wurde ebenfalls mit einem Punkt Vorsprung vor Werder Bremen gewonnen. Die Tordifferenz Borussia Dortmunds (67:33) am letzten Spieltag der Saison 1994/95 war um drei Treffer besser als Werder Bremens (70:39). Andererseits ging das nachfolgende Auswärtsspiel des BVB beim FC Bayern München, für das Möller genauso wie für das Spiel gegen Dynamo Dresden (2:0) nachträglich wegen seiner Schwalbe gesperrt wurde, mit 1:2 verloren.
Abstiegskandidat Nummer eins Uerdingen hielt nicht nur die Klasse, sondern stand auch an keinem Spieltag auf einem Abstiegsplatz. Allerdings verloren die Krefelder nach der Saison die Unterstützung des Bayer-Werks.
Absteiger Dynamo Dresden, der seit dem 30. Spieltag (12. Mai 1995) feststand[2], wurde am 13. Mai 1995 die Lizenz für die Folgesaison aus wirtschaftlichen Gründen verweigert. Bereits in der Vorsaison waren Dresden wegen Verstoßes gegen Lizenzauflagen vier Punkte abgezogen worden. Die Entscheidung wurde am 22. Mai 1995 vom DFB-Vorstand und am 5. Juli 1995 vom Neutralen Sportgericht bestätigt. Dresden wurde in die Regionalliga eingegliedert.
Am 6. Februar 1995 wurde Roland Wohlfarth vom VfL Bochum vom Sportgericht des DFB wegen eines grob fahrlässigen Verstoßes gegen die Dopingbestimmungen zu einer zweimonatigen Sperre verurteilt. Am 16. Februar wurde das Urteil vom DFB-Bundesgericht bestätigt. Wohlfarth wurde am Rande des Hallenturniers in Leipzig am 24. Januar 1995 positiv getestet. Er hatte ohne Rücksprache mit dem Mannschaftsarzt einen Appetitzügler eine mit dem verbotenen Wirkstoff Norephedrin eingenommen. Der Fall Wohlfarth ging als erster Dopingfall in die Bundesliga-Geschichte ein.
Die Vereine der Bundesliga 1994/95:
Abschlusstabelle:
Torschützen:
Meistermannschaft: