Bergmann - kein anderer Name steht wie dieser für die Fußballbilder der sechziger und siebziger Jahre.
Wenngleich er keine Vorreiterrolle spielte, drängte er andere Verlage durch die Beliebtheit seiner Bilder in den Hintergrund. Die Bilder- und Werbedienst GmbH spielte zu diesem Zeitpunkt schon keine Rolle mehr. Für die Fußballbilder des Heinerle-Verlages kam das Aus im Jahre 1965. Kunold´s letzte komplette Albumserie stammt aus der Spielzeit 1966/67. Aus der darauf folgenden Saison sind lediglich 27 Bilder bekannt. Und Sicker beleuchtete 1968 unter dem Titel "Bundesliga-Asse 1968" seine letzte Bundesliga-Saison.
1961 gelangte eine 40 Bilder umfassende Serie, die dem Bergmann-Verlag zugeschrieben wird, auf den Markt der Sammelbilder. Auffällig ist allerdings, daß die Bildrückseiten außer der Motivbezeichnung keinen Bergmann-Aufdruck aufweisen, wie es sonst bei Bergmann üblich ist. Gleiches gilt übrigens für die 1967 erschienene Automatenserie.
Auf ein Album des Bergmann-Verlages und weitere Bilderserien mussten die Sammler bis 1965 warten. In diesem Jahr erschienen ein Album für 22 Farbpostkarten und zwei weitere lose Farbpostkartenserien mit Bundesligamannschaften und Spielern der Fußball-Bundesliga sowie das erste umfassende Bundesligaalbum: "Bundesliga 65/66". Die Bilder des Bundesligaalbums waren auf stabilen Karton gedruckt und weiß umrahmt. Das Format behielt Bergmann bis zur Serie "Bundesliga 68/69" bei.
Bis 1984/85 erschien in jeder Bundesligasaison ein Album mit einem Fassungsvermögen zwischen 300 und 400 Bildern. Eine Ausnahme stellte das Album der Spielzeit 1971/72 dar: "Fußball ´72 Bundesliga - Regionalliga" fasste sage und schreibe 649 Bilder. 1966/67 standen ein Album mit Papier- und eines mit Pappeinband zur Wahl.
An dieser Stelle sei erwähnt, dass gerade die Bilder des Bergmann-Verlages eine enge Bindung an die Reklamebilder aufweisen. In den Ausgaben des Fußballperiodikums "Kicker" waren Sammelmarken abgedruckt. In der Montagsausgabe waren es drei, in der vom Donnerstag zwei. Für 40 Coupons erhielt man 22 Bilder einer Serie. Erstmals war das in der Saison 1966/67 der Fall. Bis 1977/78 behielt der "Kicker" diese Verfahrensweise bei. Bis einschließlich 1973/74 war das Logo des Kicker unten links aufgedruckt. Ab 1974/75 begnügte man sich mit einem Aufkleber anstelle des Aufdrucks.
Zwischendurch veröffentlichte Bergmann in loser Reihenfolge Farbpostkarten der Bundesligamannschaften und von Bundesligaspielern, die nicht für die Sammelalben bestimmt waren.
Ab der Spielzeit 1969/70 wechselte das Format der Albumbilder von Jahr zu Jahr. Die in dieser Spielzeit verkauften Bilder waren auch die letzten, die auf Pappe gedruckt waren. 1975/76 brachte spürbare Veränderungen mit sich. Bergmann produzierte selbstklebende Bilder. Leider ließ die Qualität der Bildmotive stark nach. Hatte man sich bis dato mit wenigen Ausnahmen auf Porträts der Spieler beschränkt, bestimmten nunmehr lieblos fotografierte Spielszenenbilder den Eindruck. Noch dazu waren sie grobkörnig und nicht selten auch unscharf (Klaus Fichtel aus der Serie "Fußball-Bundesliga 1975/1976".)
Nach der Veröffentlichung des Albums Bundesliga 1984/85 sowie der 32 Bilder umfassenden Jubiläumsserie "80 Jahre Schalke 04" stand gleichzeitig auch das Ende des Bergmann-Verlages. Die Bilder dieser Serie konnten auf ein Faltposter geklebt werden. Neben vielen Spielszenenbildern der Bundesliga-Begegnung "Schalke - Karlsruhe" aus der Saison 1983/84 umfasst die Serie Spielerporträts, welche der Verlag bereits in früheren Jahren publiziert hatte.