Die vollständige Wappenhistorie des FC Bayern München von 1900 bis heute

Zwar im Buch enthalten, jedoch leider auch mit weniger Text aufgrund des leidigen Platzproblems. Deswegen hier quasi als Zuckerl für Euch den kompletten Wappenteil, so wie er im Buch geplant gewesen wäre!

„An ihren ‚Farben‘ sollt Ihr sie erkennen!“
- Die Vereinswappen und Spielerabzeichen des FC Bayern

Das erste was ich an dieser Stelle gleich einmal loswerden muss ist, dass ein Vereinswappen - selbst bei ‚neudeutschester‘ Einstellung und Betrachtung - KEIN ‚Vereinslogo‘, sondern ein WAPPEN ist! 1900 bis 1945 sprach man gar noch etwas militärischer geprägt von ‚Abzeichen‘, ‚Klubzeichen‘ und ‚Klubabzeichen‘.

Nachdem bereits das gesamte Internet und auch Bücher mittlerweile mit meinen Grafiken, also von mir erstellten Grafiken überfüllt sind, selbst falsche, bei deren Erstellung ich noch keinen besseren Kenntnisstand besaß, habe ich beschlossen, sozusagen als ‚Urvater‘ dieser Grafiken und Recherchen, diese in meinem Trikotbuch auch selbst einmal zu veröffentlichen, wofür ich diese eigentlich auch vor Jahren schon erstellt, und auch dem FC Bayern für seine Publikationen zur Verfügung gestellt habe. Ich werde hier auch endlich einmal ALLE zeigen, und mit Falschmeldungen der Vergangenheit aus sämtlichen Plagiaten aufräumen. Alle Wappen wurden für das Buch von mir nach neuestem Kenntnisstand auch nochmals grafisch modifiziert:

I - Die Vereinswappen des FC Bayern

II - Die Spielerabzeichen des FC Bayern

III - Weitere Abzeichen und Wappen die auf den Trikots getragen wurden

*Das Abzeichen von 1938-1945 wird nur im Buch ganz gezeigt!

IV - Die „Meistersterne“

Was in vielen anderen Ländern weltweit längst weit verbreitet war, hielt zur Saison 2004/2005 nun auch endlich im deutschen Fußball Einzug: Die Sterne für eine bestimmte Anzahl an errungenen nationalen Meisterschaften.

Anders als in den meisten anderen Ländern, in denen es entweder pro 5 oder 10 Meisterschaften je einen Stern (dazu) gibt, hatte man jedoch in Deutschland ein bisschen das Problem, dass außer dem FC Bayern kaum andere Mannschaften eine solche Anzahl von Meisterschaften errungen haben, die zumindest das
Tragen von EINEM Stern rechtfertigen würden. Des Weitern sollten ausschließlich die gewonnenen Meisterschaften seit Einführung der Bundesliga 1963 in die Wertung fließen, was die Verteilung der Sterne noch schwieriger gestaltete.

Letztlich einigte man sich bei der DFL dann auf folgende, zugegeben etwas ‚unorthodoxe‘ Vergebensweise‘:

3  BL-Meisterschaften = 1 Stern (Bremen 4x, K‘Lautern 4x, Stuttgart 3x, Hamburg 3x)
5  BL-Meisterschaften = 2 Sterne (Dortmund 5x, Gladbach 5x)
10 BL-Meisterschaften = 3 Sterne (Bayern 18x)

Ein 4. Stern war vorerst nicht vorgesehen, als Bayern 2007/2008 jedoch zum 20. Mal die Bundesliga-Meisterschaft
gewann, erweiterte man die Bestimmungen:

20 Meisterschaften = 4 Sterne.

Und auch 2021 wurden die Statuten nochmals geändert, mit dem Erreichen der 30. Bundesliga-Meisterschaft des FC Bayern.

30 Meisterschaften = 5 Sterne.

Was den ehemaligen Ost-Meistern verständlicher Weise ein bisschen aufstieß seinerzeit war, dass auch deren Meisterschaften nicht zählten, da sie ja nicht in der Bundesliga erreicht wurden.

Einige von Ihnen und Euch werden sich jetzt vielleicht wundern, weil sie womöglich die eine oder andere Mannschaft kennen oder unterstützen, die auch Sterne, teilweise sogar deren drei über dem Wappen tragen. Darüber hinaus mittlerweile die halbe 3. Bundesliga.

Nun, diese Vereine nutzten eine ‚Gesetzeslücke‘ in der Verordnung, nach der, sollten Sterne im Club-Wappen bereits integriert sein, diese freilich als teil des Wappens getragen werden dürfen. Einige Vereine änderten somit kurzerhand ihr Vereinswappen, und hatten ‚schwupps‘ dann auch Meistersterne von Meisterschaften die schon gar nicht mehr wahr sind über ihren Wappen. Ich persönlich fand und finde das eigentlich NUR peinlich, aber wer das braucht...

Wie bereits beschrieben, rennt ja inzwischen auch die halbe 3. Liga mit den Sternen herum. Das wiederum liegt daran, dass die Verordnung über die Meistersterne ausschließlich für Mitglieder der DFL zur Anwendung kommt - also ausschließlich Vereine der 1. sowie der 2. Bundesliga. Vereine der 3. Liga und abwärts sind dem DFB zugehörig und NICHT der DFL! Das heisst, für die gilt diese Verordnung der DFL nicht. Diese Vereine, und auch die ehemaligen Ost-Meister (ehem. DDR-Oberliga bis 1991), tragen jetzt Stern(e), mit der Anzahl der gewonnenen Meisterschaften als Zahl im Stern gedruckt, also auch für diejenigen Meisterschaften, die vielleicht mal „1916 und 1921" errungen wurden. Bereits für eine Meisterschaft, also auch für die von vor 1963 gibt‘s
hier den ersten Stern, die weiteren Sterne richten sich (dann doch wieder trotzdem) nach dem System der DFL.

Wobei ich jedoch bisher lediglich die EIN-Stern-Version mit der Zahl darin gesehen habe. Sogar unsere ‚blauen Freunde von schräg gegenüber**‘ (in München) tragen für deren EINE Meisterschaft von 1966 jetzt auch einen...

Nebenbei bemerkt, ist man in anderen Ländern sehr stolz auf seine Rekordmeister, denn den Neid der anderen, den muss man sich sehr sehr hart erarbeiten - mit viel Schweiß auf allen Vereinsebenen!

**Apropos ‚schräg gegenüber‘...da fällt mir eine weitere schöne Anektode ein, die ich Euch nicht vorenthalten möchte, die freilich mit dem Thema grad eigentlich gar nichts zu tun hat - aber hilft nix, ich MUSS sie Euch einfach erzählen! Ist übrigens kein Sch**ß, ist tatsächlich so (oder so ähnlich) passiert:

Als zur Saison 1996/1997 Abédi Pelé von den Turnern verpflichtet wurde, sprach man bei den Vertragsverhandlungen im Vorfeld mit ihm scheinbar immer nur davon, dass er nach ‚München‘ kommen sollte. Jetzt hat der gute Mann gleich große Augen bekommen - ...“München!!...suuupi, wo muss ich unterschreiben..??“ - nach ‚München‘! Juhuu...

Ihr ahnt was kommt! Und ich stelle mir diese Szene jetzt in meinem Kopfkino soooo g**l vor:

Er unterschrieb, flog nach München, wurde dort vom Flughafen, bereits sehnsüchtig erwartet abgeholt, die gesamte Fahrt über sitzt Pelè voll der Vorfreude auf seinen neuen Verein im Wagen und sieht sich die pulsierende, neue Stadt durch‘s Fenster aus an, das Fahrzeug hält endlich auf dem Vereinsgelände, die Tür geht auf - Grillen zirpen, Eulen machen ihr ‚huhuhuhuuuu‘ (Anm. keine Isländer anwesend!), über den Plätzen tummeln sich ein paar Schmetterlinge gar lustig in der Sommersonne...ansonsten tote Hose weit und breit...

Verwundert fragt er seinen Begleiter vom neuen Klub, wo man denn hier sei! Der darauf ganz stolz: „Herzlich willkommen beim Turnsportverein von 1859+1!“ Da erst deuchte es dem armen Menschen: Er hatte NICHT wie er dachte beim FC Bayern ‚München‘ unterschrieben! Die ‚Münchner Turner‘ kannte er bis dahin nicht einmal! Naja...im Olympiastadion durfte er ja dann trotzdem Spielen...

(Ich könnte grad schon wieder dermaßen ‚loswiehern!‘)

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