Die Spielzeit 1965/66 war die dritte Saison der deutschen Bundesliga und wurde erstmals mit 18 Mannschaften gespielt. Deutscher Meister wurde der TSV 1860 München. Bester Torschütze war Lothar Emmerich von Borussia Dortmund mit 31 Treffern.
Im Vorfeld der Saison wurde in Ermangelung eines verbindlichen Satzungsparagrafen für den aufgetretenen Fall eines Zwangsabstieges um die Vergabe des durch den Ausschluss von Hertha BSC frei gewordenen Platzes gerungen. Am 22. Juli 1965 beschloss der DFB-Vorstand diesen dem letztjährigen Tabellen-15. Karlsruher SC zuzuerkennen. Die Entscheidung sollte endgültigen Charakter haben und wies damit die Ansprüche vom Tabellenletzten der abgelaufenen Saison Schalke 04, den beiden „Berlin-Ersatz“-Bewerbern Tasmania Berlin und Tennis Borussia Berlin sowie dem in der Aufstiegsrunde an Borussia Mönchengladbach gescheiterten SSV Reutlingen 05 zurück. Allerdings wurde Tasmania Berlin in Aussicht gestellt, doch noch im Zuge eines möglichen DFB-Bundestagsbeschlusses am 31. Juli als 17. Verein an der Saison 1965/66 teilnehmen zu dürfen. Letztendlich wurde die Bundesliga auf 18 Klubs aufgestockt, sodass neben Tasmania Berlin auch Schalke 04 spielberechtigt war.
1860 München dominierte die erste Saisonhälfte und lag vom 8. bis zum 22. Spieltag ununterbrochen auf Platz eins. Mit einer Hinrundenbilanz von 29:5 Punkten stellten die Löwen einen Rekord auf, der erst in der Saison 2005/06 vom FC Bayern München überboten wurde (44 Punkte nach 3-Punkteregel, 30:4 nach 2-Punkteregel). Nach einer Schwächephase in der Rückrunde fiel die Mannschaft jedoch zwischenzeitlich hinter Borussia Dortmund und den FC Bayern München auf Rang drei zurück. Dortmund übernahm am 23. Spieltag die Tabellenführung, verlor jedoch nach dem Europapokalsieg in Glasgow die letzten drei Partien. Der 2:0-Sieg der Löwen in Dortmund am vorletzten Spieltag brachte für den TSV 1860 München die erneute Tabellenführung und die Vorentscheidung in der Meisterschaft.
Gleich am ersten Spieltag fand das allererste Stadtderby der Bundesligageschichte statt: 1860 München traf auf den Neuling Bayern München, der aus der Regionalliga aufgestiegen war. Bereits nach 30 Sekunden erzielte Konietzka das einzige Tor im Spiel, die Löwen gewannen mit 1:0. Rein rechnerisch war dieses Ergebnis entscheidend für den Ausgang der Saison, denn hätte der FC Bayern das Spiel gewonnen, wäre der spätere Rekordmeister auf mehr Punkte gekommen als der TSV 1860 und hätte entsprechend den Titel geholt.
Die beiden Aufsteiger FC Bayern München und Borussia Mönchengladbach etablierten sich in den nächsten Jahren als Spitzenmannschaften in der Liga.
Abschlußtabelle 1965/66:
|
Meistermannschaft: